JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V.

Das JARO Institut wurde 2018 in Berlin mit der Vision gegründet, nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Verwaltung und Organisationen aller Art zum Standard zu machen. Der globale Rahmen hierfür sind die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals (SDGs). Der gemeinnützige Verein fördert insbesondere den Wissenstransfer und die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, NGOs und Politik, um gemeinsam die Kräfte zu bündeln und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Sein besonderer Schwerpunkt liegt auf der nachhaltigen Beschaffung. Hierfür Das JARO Institut will erreichen, dass nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Verwaltung und Organisationen aller Art zum Standard wird. Dafür vermitteln wir relevantes Wissen, verbinden Menschen und Organisationen und arbeiten mit ihnen an der Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (2030 Agenda). Wir sind seit unserer Gründung 2018 als gemeinnütziger Verein in Berlin tätig und freuen uns stets über neue Mitglieder, die sich aktiv für nachhaltiges Wirtschaften engagieren möchten. Wir möchten Organisationen motivieren und inspirieren, nachhaltiges Wirtschaften in ihren Geschäftsprozessen zu implementieren. Der Wissenstransfer von der Theorie in die Praxis liegt uns dabei besonders am Herzen. In verschiedensten Formaten teilen wir unser Know-how und unsere Erfahrungen und fördern insbesondere den Dialog und die Vernetzung zwischen den Stakeholdern.

Themen Lounge: Nachhaltige Beschaffung
(4. Mai, 14:15–17:00 Uhr)

In der JARO Themen Lounge „Nachhaltige Beschaffung“ dreht sich alles um Praxisbeispiele und Lösungsansätze für verantwortungsvolle Einkaufspraktiken und Lieferketten. Über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) hinaus ist Nachhaltigkeit derzeit für viele Unternehmen ein dringendes Thema auf der Agenda – der Einkaufs ist dabei eine Schlüsselfunktion. Umweltschutz und Menschenrechte mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen ist DIE Herausforderung unserer Generation. Wir zeigen ihnen, wie sich Unternehmen hier bereits aufstellen und welche Tipps sie Ihnen mitgeben. Stellen Sie Ihre Fragen an unsere Referent:innen und erweitern Sie Ihr Netzwerk und Ihr Wissen zu diesem Fokusthema.

Programm

14:15 Uhr 
Begrüßung / Wer ist JARO / Die Rolle der Beschaffung für eine nachhaltige Entwicklung
Steffi Kirchberger, JARO Services GmbH
und Yvonne Jamal, JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V.

14:25 Uhr
SVOLT – und seine „Mission Zero“
Dr. Jennifer Lenz, SVOLT Energy Technology (Europe) GmbH

Teilnehmer des Vortrags erhalten eine Einordnung des Themas Nachhaltigkeit in der Automobilbranche mit einem Ausblick auf die Entwicklungen der nächsten Jahre sowie die Rolle der Elektromobilität in diesem Kontext. Dabei wird Frau Dr. Lenz auf die Lebensdauer von Batterien in der Elektromobilität eingehen und in diesem Rahmen die Zweitverwendung und das Batterierecycling beleuchten. Auch die Rolle von Batterieherstellern wird am Beispiel von SVOLT Europe, samt seiner Vision, Identität und Nachhaltigkeitsstrategie, in dem Vortrag angesprochen. Zuhörer erhalten so Einblicke in Themen wie Lieferketten, Lieferantenmanagement und kobaltfreie Batterien.

14:55 Uhr
Verkauf gebrauchter Firmen-IT-Hardware als Beitrag zur CO2-Reduzierung
Daniel Büchle, AfB gemeinnützige GmbH

Der zirkuläre Umgang mit IT- und Mobilgeräten ist ein wesentlicher Baustein der nachhaltigen Digitalisierung. Die Wiederverwendung gebrauchter Firmen-Hardware kann hier einen enormen positiven Beitrag leisten, denn eine Zweitnutzung, z.B. bei Privatpersonen oder Bildungseinrichtungen, schont Umwelt, Klima und Ressourcen und hat gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen. Produktion, Beschaffung, Erstnutzung und Remarketing haben einen signifikanten Einfluss auf die Gesamtlebensdauer von IT- und Mobilgeräten, welche aus ökologischer Sicht so lange wie möglich sein sollte. Deswegen ist es enorm wichtig, bereits bei der Beschaffung der Neugeräte und dem ersten Nutzungszyklus viele Dinge zu beachten. Anhand praktischer Beispiele zeigt Daniel Büchle, Geschäftsführer bei AfB social & green IT, wie besonders nachhaltiges und zertifiziertes IT-Remarketing funktioniert, welche ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile Unternehmen dadurch haben und wie die erzielten CO2- und Ressourcen-Einsparungen anhand konkreter Zahlen die Klimabilanz von Unternehmen verbessern und die Nachhaltigkeitskommunikation unterstützen können.

15:25 Uhr 
Live Demo der JARO Academy: Ausbildung zum „Certified Sustainable Procurement Professional“
Caroline Kogel, JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitallisierung e.V.

Nachhaltigkeit gehört JETZT auf die Agenda eines jeden Einkäufers. Erkennen Sie Ihre Rolle und Schlüsselfunktion für eine nachhaltige Entwicklung. Mit der JARO Academy lernen Sie in wenigen Wochen wie Sie den Einkauf nachhaltig gestalten und CSR-Pflichten erfüllen – für verantwortungsvolles und vorausschauendes Handeln und Wirtschaften.
Wir geben Ihnen exklusive Einblicke in das eLearning zum „Certified Sustainable Procurement Professional“.

15:45 Uhr
Fokussierte Nachhaltigkeit im Zielbild der Beschaffung
Christoph Schwärzler, Deutsche Bahn AG

Den größtmöglichen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung erzielt die DB AG dank starker Partnerschaften in transparenten Lieferketten. Lieferanten übernehmen mit ihren Nachhaltigkeitsleistungen und ihrer Innovationskraft eine aktive Rolle für den gemeinsamen Geschäftserfolg. Soziale und ökologische Verantwortung wird in zahlreichen Warengruppenstrategien weiterentwickelt und in Vergaben als Eignungs-, Leistungs-, Wertungs- oder Durchführungskriterium verankert.

16:15 Uhr
Verantwortungsvoll konsumieren in Best Practice: Nachhaltige Beschaffung von Büro- und Alltagsbedarf (B2B)
Isabell Winzen-Kühnl, memo AG

Sie sind Nachhaltigkeitsbeauftragte/r oder verantwortlich für die Beschaffung in Ihrer Organisation? Sehen Sie sich manchmal den „Herausforderungen“ des nachhaltigen Einkaufs gegenüber, wie z.B.:
Wie stelle ich meinen Einkauf auf eine nachhaltige Beschaffung um und wo soll ich starten?
Bedeutet das Mehraufwand?
Wird alles teurer?
Kann ich mich auf die Nachhaltigkeit „geprüfter“ Produkte überhaupt verlassen?
Als Vertreterin des Branchenpioniers im Bereich „Nachhaltig Konsumieren“, der memo AG, bringt Isabell Winzen-Kühnl hier Licht ins Dunkel, beschreibt effiziente Schritte der praktischen Umsetzung und zeigt, wie auch Sie daran anknüpfen können.

16:45 Uhr
THE STORY OF A NEW WORLD
Johanna Jaurich, fechnerMEDIA GmbH

Haben Sie in Zeiten multipler Krisen, Kriege, Klimakatastrophe manchmal das Gefühl nicht zu wissen, wo Sie anfangen sollen? Macht Ihnen der Blick in die Zukunft Hoffnung – oder Sorgen?
Wir wissen seit Jahrzehnten um den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen. Doch die Emissionen steigen weiter an, täglich sterben hunderte Tierarten aus, immer größere Gebiete auf unserem Planeten werden unbewohnbar. Inmitten der größten Transformation der Menschheit fehlen uns tiefgreifende konstruktive Zukunftsvisionen. Geschichten, die uns den Weg weisen und Mut schenken in einer sich ständig wandelnden Welt einem starken inneren Kompass zu folgen. Doch das muss nicht so bleiben…
Filme ermöglichen uns in neue Welten einzutauchen, das Unbekannte erfahrbar zu machen und uns auf eine emotionale Reise zu begeben, die unseren Blick auf die Welt verändern kann.
THE STORY OF A NEW WORLD-Regisseurin Johanna Jaurich gibt in ihrer Keynote bei Mission Now exklusive Einblicke in das doku-fiktionale Kinoprojekt, die begleitende weltweite Impact Kampagne in 50 Ländern und wie Sie selbst diese Geschichte mitschreiben können! 

16:55 Uhr 
Verabschiedung / Ende

Blog: Elektromobilität stärken mittels Co-Simulation

Kontakt bei der ITK Engineering GmbH:
Leonard Stepien
Co-Simulationsexperte
Leonard.Stepien@itk-engineering.de

Reichenweitenangst ist aktuell ein großes Hindernis für viele Interessenten bei der Kaufentscheidung für ein Elektroauto. Das subjektive Empfinden hierbei spielt sicherlich eine größere Rolle als sich letztendlich in der Realität zeigt. Nun gibt es zwei Möglichkeiten dieser Sorge beizukommen: Eine höhere Reichweite oder die Bereitstellung einer hinreichenden öffentlichen Ladeinfrastruktur.

Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist für verschiedene Use-Cases von E-Auto-Nutzern von großer Bedeutung. Zunächst sind alle, die über keinen eigenen Stellplatz mit Lademöglichkeit verfügen, im Alltag auf eine öffentlich zugängliche Lademöglichkeit angewiesen. Dazu kommen die Bedarfe der E-Auto-Fahrer auf längeren Strecken fernab der heimatlichen Steckdose. Nun stellt sich die Frage, was denn genau für Ladeinfrastruktur benötigt wird, wo diese platziert ist und wie teuer das Ganze für die Kommune oder einen regionalen Betreiber von Ladeinfrastruktur wird? Natürlich ist der politische Wille da, die Ladeinfrastruktur weiter voranzutreiben. Auf der anderen Seite steht die angespannte Haushaltslage vieler Kommunen.

Mit Blick auf die Tragweite einer solchen Investitionsentscheidung kommt nun die Simulation der zukünftigen Entwicklung mit Blick auf die Mobilität ins Spiel. Die Simulation erlaubt das Durchspielen verschiedener Szenarien, um besser abschätzen zu können, wie viel Ladeinfrastruktur wann und wo benötigt wird. Dabei gilt es, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen. Insbesondere die E-Auto-Nutzer und die Betreiber einer solchen Infrastruktur, aber auch die Anbindung an das Stromnetz und andere regionale Besonderheiten gilt es zu analysieren. Das ist möglich mit der Co-Simulation, also der Verbindung verschiedener Simulationsmodelle zu einem Simulationsverbund. Hiermit ist es möglich, die beschriebenen Perspektiven ganzheitlich mit allen Wechselwirkungen untereinander zu betrachten. Zusätzlich ist es möglich, dass individuelle regionale Modelle integriert werden. Das sorgt zum einen für die Verfeinerung der erzielten Ergebnisse und vereinfacht zum anderen auch die Realisierung einer solchen Co-Simulation, da auf bestehende Modelle zurückgegriffen werden kann.

Als ITK Engineering arbeiten wir bereits erfolgreich mit der Co-Simulationsmethode und haben in einer ersten Studie die Bedürfnisse von E-Auto-Fahrern sowie die finanziellen Auswirkungen von Ladeinfrastruktur für einen Betreiber untersucht. Grundlage für die Modellierung des Nutzerverhaltens ist die Mobilität in Deutschland Studie, die sich als umfangsreichste Untersuchung des Mobilitätsverhaltens der Deutschen bezeichnen lässt.1 Damit lässt sich die Nutzung des Autos als Verkehrsmittel ableiten. Zusätzliche Studien liefern Prognosen für den Hochlauf der E-Mobilität und damit den Anteil dieser am gesamten PKW-Bestand. Zur Berücksichtigung der Prognoseungenauigkeit lassen sich verschiedene Studien in unterschiedlichen Simulationsläufen betrachten. Damit lässt sich wiederum die Güte der Simulationsergebnisse erhöhen: Auch wenn mögliche Inputparameter und deren Kombination einen großen Raum aufspannen, so lassen sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen denkbaren Szenarien in der Simulation gut betrachten und die Implikationen auf die notwendige Ladeinfrastruktur analysieren.

Zusätzlich zum Bedarf der Ladeinfrastruktur sind auch die Daten für die ökonomische Betrachtung mit Unsicherheit belegt: Die Kosten für die Installation wie auch den Betrieb von Ladeinfrastruktur haben in den letzten Jahren großen Änderungen unterlegen und werden es wahrscheinlich auch zukünftig. Als wichtigste Größe in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hat sich der Strombezugspreis erwiesen. Bei Anmeldung einer einzelnen Ladesäule ist hier aktuell von Endverbraucherpreisen auszugehen, bei hub-ähnlichen Installationen ist die Ladeinfrastruktur hingegen als Großverbraucher mit anderen Konditionen zu betrachten.

Bei der Analyse der Ladebedarfe im öffentlichen Raum ist die Verfügbarkeit privater Stellplätze im betrachteten Gebiet entscheidend. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Bedarf nach öffentlicher Ladeinfrastruktur bei verhältnismäßig niedrigerer Verfügbarkeit privater Lademöglichkeiten sinkt. All diese Einflussfaktoren dienen in der Co-Simulation als Inputparameter und können variiert werden. Dazu ist ein strukturiertes Vorgehen notwendig, um aus der Vielzahl denkbarer Parameterkombinationen in realistische Szenarien zu überführen und damit den Lösungsraum sinnvoll einzuschränken.

Das Potential der Co-Simulation wird deutlich und erlaubt das Durchspielen verschiedener Szenarien, um besser abschätzen zu können, wie viel Ladeinfrastruktur wann und wo benötigt wird, welche Kosten auf Kommunen und regionale Betreiber zukommen, aber auch wie die Anbindung an das Stromnetz gestaltet werden kann. Durch die realistische Abschätzung all dieser Parameter kann die Elektromobilität noch alltagstauglicher für den Endnutzer gemacht und ein wichtiger Wertbeitrag für die nachhaltige Mobilität generiert werden. Sie wollen mehr über die Co-Simulation erfahren? Oder die Mobilität von morgen mit uns gestalten? Dann wenden Sie sich gerne an unseren Experten.

1 Nobis, Claudia; Kuhnimhof, Tobias (2019): Mobilität in Deutschland. MiD Ergebnisbericht. Hg. v. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. infas, DLR, IVT und infas 360. Berlin